Geistliche Gemeinschaften in Kevelaer
Brüdergemeinschaft der Canisianer
Verwurzelt in Gott
Verbunden in Gemeinschaft
Verpflichtet den Menschen
Große Umbrüche erlebte unsere Gesellschaft im 19. Jahrhundert. Es ist die Zeit der Industrialisierung. Es ist die Zeit, in der alte Ordnungen zerbrechen.
Die Großfamilie, bisher das soziale Auffangbecken für viele, löst sich auf.
Der Arbeit wegen ziehen die Menschen vom Land in die Stadt. Viele geraten dabei „unter die Räder“. Es ist die Zeit von Karl Marx und Friedrich Engels.
Es ist aber auch die Zeit von Bischof Ketteler, Adolph Kolping und – um nur einen weiteren zu nennen – Franz Hitze. Frauen und Männer der Kirche versuchen Antwort zu geben auf die Nöte der Zeit.
In dieser Zeit – 1854 – rief Bischof Johann Bernhard Brinkmann von Münster die Gemeinschaft der „Weltpriester-Congregation zu Cevelaer“ ins Leben. Selbständig und mit eigenem Profil versehen wurde die „Kongregation der Brüder der christlichen Liebe“ durch die Gründung von Haus Hall (14. August 1855) und durch die dort übernommene Aufgabe.
Die „Brüder der christlichen Liebe“ haben sich danach weiter entwickelt und konnten neue Aufgaben und Häuser übernehmen, so etwa das Josefshaus in Wettringen, das Martinistift in Appelhülsen und das Herz-Jesu-Kloster in Vreden.
1952 bekam die Gemeinschaft unter Bischof Dr. Michael Keller eine neue Satzung und einen neuen Namen: Brüdergemeinschaft der Canisianer, die dann nach dem Zweiten Vatikanum auch neue Statuten erhielt.
Die Gemeinschaft hatte einen regen Zulauf und übernahm neue Aufgaben: Aufgaben in der Pastoral und Caritas; die Brüder konnten Priester werden, Sakristane, Krankenpfleger, Begleiter der Bischöfe oder Jugendarbeit nicht nur in Heimen, sondern auch in Gemeinden und Internaten betreiben.
In Kevelaer ist die Gemeinschaft seit 1854, vorwiegend in der Wallfahrt, tätig.
Ansprechpartner:
Bruder Wolfgang Meyer, Tel. 02832/9338162
Clemensschwestern
Kevelaer, 1. November 1808:
in einer Zeit politischer Wirren und der Säkularisierung gründete Clemens August Droste zu Vischering, Kapitularvikar des Bistums Münster, die Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern (im Volksmund Clemensschwestern genannt), mit der Aufgabe, Kranke in ihren Wohnungen zu pflegen. Vorbild war dabei die Gründung des hl. Vinzenz von Paul, der in Frankreich die ersten Gemeinschaften zur Pflege der Kranken gründete.
Am 13. Juni 1866 kamen die ersten zwei Clemensschwestern nach Kevelaer, mit dem Auftrag, aus dem Pindersschen Armenhaus ein Pflegehaus für Kranke und Arme einzurichten und zu leiten. Es war ein langer, mühsamer Weg, bis es durch viel Arbeit, Sorgen und große Opfer das „Marienhospital“ entstand. Durch Einnahmen von Spenden, Haussammlungen und Kollekten konnte die pflegerische Betreuung und der Unterhalt der Schwestern gewährleistet werden. Die Schwestern waren nicht nur im Krankenhaus, sondern ebenso in der ambulanten Pflege tätig.
Das Marienhospital blickt bereits auf eine fast 145-jährige Geschichte zurück.
Heute sind drei Clemensschwestern in verschiedenen Bereichen des
St. Marienhospitals tätig, wie z.B. in der Seelsorge und im Kapellen- und Sakristeidienst.
Auch im neu entstandenen Caritas-Mehrgenerationen- und Nachbarschaftswohnbereich im Klostergarten Kevelaer, wozu auch ein Seniorenheim gehört, wohnen zwei Clemens-Schwestern. Diese kümmern sich um die Pflege der Kapelle im Klostergarten und um den Kontakt mit den Pilgern. Schwester Marlies, die im
St. Marien-Hospital als Seelsorgerin tätig ist, bietet Meditationsabende und Impulse zu den unterschiedlichen Festtagen und Anlässen an.
Von 1964 bis 2004 hatten die Clemensschwestern zuvor dort ihr Exerzitien- und Tagungshaus.
„Ihre tragende Kraft ist die Liebe und Barmherzigkeit Gottes, die sie selbst erfahren hat und immer neu erfährt. Diese Kraft bewegt sie sich ganz im Dienst des Herrn zu stellen“. (vgl. Weisung 15)
Mehr über den Orden der Clemensschwestern finden Sie im Internet unter
www.clemensschwestern.de.
Franziskaner-Klarissen
Franciscan Clarist Congregation = FCC
Diese Gemeinschaft wurde 1875 nach der Regel des 3. Ordens des heiligen Franziskus in Pala (Indien) gegründet. |
Heute:
Im Mai 1997 entstand in Kevelaer die Gründung einer kleinen Gemeinschaft von 4 Schwestern. Zwei Schwestern arbeiten als Pflegerinnen im Elisabeth-Stift, die anderen beiden im Wohnstift. In beiden Einrichtungen ist den Schwestern die Hauskapelle anvertraut worden und üben Sakristandienste aus. Das geschieht ehrenamtlich. Über ihren Pflegedienst hinaus bringen und begleiten sie die Bewohner zu den hl. Messen und Wortgottesdiensten, machen Sterbebegleitung, besuchen Kranke, führen Gespräche mit Menschen, die in den Einrichtungen und Häusern alleine wohnen.
Telefonisch sind sie erreichbar unter der Nummer 02832 / 404529
Orden der Schwestern von der Anbetung des Allerheiligsten Sakramentes (Sisters of the Adoration of the Blessed Sacrament = SABS)
Der Orden der Schwestern von der Anbetung des Allerheiligsten Sakramentes (Sisters of the Adoration of the Blessed Sacrament = SABS) wurde im Januar 1908 in Indien durch Bischof Thomas Kurialassery in Champakulam/Kerala gegründet. Über den Bundesstaat Kerala hinaus, ist der Orden mittlerweile in ganz Indien tätig. Im Februar 1968 wurde er von Papst Paul VI. zu einer Kongregation päpstlichen Rechts erhoben. Sie sind aber auch in vielen anderen Ländern wie Italien, Deutschland, England, Schweiz, USA, Tansania, Kenia, Nepal und der Ukraine tätig.
Zur Gemeinschaft gehören 5000 Schwestern in 19 Provinzen und 3 Regionen, aufgeteilt in 500 Konventen. 300 Kandidatinnen bereiten sich gegenwärtig auf das Ordensleben vor, 200 Novizinnen werden baldihre erste Ordensprofess ablegen. Erste Anbetungsschwestern sind 1965 nach Deutschland gekommen. Mittlerweile sind 150 Schwestern in den Bistümern Aachen, Bamberg, Essen, Freiburg, Köln, Limburg, Magdeburg, Mainz, Münster, Rottenburg, Trier und seit einigen Jahren nun auch in der Diözese Osnabrück zu Hause.
Oft werden sie gefragt: "Warum sind Sie hier? In Indien gibt es doch auch viel Elend." Die Schwestern antworten dann: "Wir sind nicht hier, alle Not zu beseitigen, sondern wir möchten durch unser Leben das Evangelium verkündigen und die Liebe Gottes bezeugen. Wir wissen, dass Deutschland eine lange christliche Geschichte hat, aber heute scheint der Glaube vielfach verschüttet zu sein. Wir möchten mithelfen, ihn neu zu entdecken und wieder lebendig zu machen."
Das Charisma des Ordens ist die Anbetung und eine lebendige Beziehung zur Eucharistie. Als Konsequenz daraus arbeiten die Schwestern in den verschiedensten sozialen Einrichtungen und Gemeinden. Die bisherige Entwicklung des Ordens ermutigt die
Schwestern, auch in Zukunft diesen Weg weiterzugehen. Alle indischen Schwestern, die in Deutschland arbeiten, haben sich nicht selbst gemeldet, um ins Ausland zu gehen, sondern sie wurden von der Ordensleitung gesandt. Gute Erfahrungen gibt es mit indischen Schwestern. Sie sind teilweise examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen (das ist die neue Bezeichnung für Krankenschwester), die dem üblichen Schichtdienst nachgehen. Viele soziale Einrichtungen sind froh, das mit den indischen Schwestern das christliche Profil des Hauses noch deutlicher sichtbar wird.
Heute:
Dazu tragen auch die zwei ind. Schwestern bei, deren Gemeinschaftschaftsleben am 15. Mai 2007 in Regina Pacis begann. Sie kommen ursprünglich aus Kleve, deren Gemeinschaft im Juli 2006 entstand. Neben ihrem Pflegedienst mit seinen 3 verschiedenen Schichten begleiten sie die Bewohner bei Krankheit und beim Sterben, führen Gespräche und versuchen, die Anbetung aufrecht zu erhalten, was nicht einfach ist. Eine Schwester ist für den Kommuniondienst in St. Marien eingeteilt.
Klarissenkloster Kevelaer
Wir sind als „Arme Schwestern der heiligen Klara von Assisi“ (Klarissen) Mitglieder eines Ordens päpstlichen Rechts.
Im März 1212 begann Klara von Assisi unter der Leitung des heiligen Franziskus ein Leben in der Nachfolge Christi. Schon bald schlossen sich ihr junge Frauen an, so dass sie in San Damiano ein Leben in schwesterlicher Gemeinschaft, in Armut und Ehelosigkeit, in Gehorsam und Zurückgezogenheit begannen. In der Kontemplation ließen sie das Wort Gottes im Herzen verwurzeln, um es weiterzugeben.
Das Kloster in Kevelaer wurde 1892 gegründet. Wir Schwestern schauen mutig nach vorn und suchen immer neue Wege unserer Berufung. Wir informieren uns, weil man sich nicht einsetzen kann für etwas, was man nicht kennt.
Täglich wird um 8.00 Uhr in unserer Klosterkirche mit der Gemeinschaft und den Gläubigen der Pfarrgemeinden die heilige Messe gefeiert, und um 18.00 Uhr singen wir in der Klosterkirche die Vesper. Es gibt feststehende Gebetszeiten und Zeiten der Meditation. Außerdem verrichten wir in unserem Kloster, im Garten, auf dem Friedhof usw. alle Arbeiten selbst. Viel Zeit investieren wir für Gespräche mit Menschen in Not. Wir sind auch offen für Gruppengespräche.
Kurz: Wir beten und arbeiten und lassen uns führen von den elf Kapiteln der Regel der heiligen Klara von Assisi, die ihre Wurzeln im Evangelium haben und die von Papst Innozenz IV. im Jahre 1253 bestätigt wurden.
Äbtissin unseres Klosters in Kevelaer ist Schwester M. Magdalene Bauer OSC.
Nähere Informationen finden Sie auch auf unserer Homepage
www.klarissenkloster-kevelaer.de.
Unsere Adresse:
Klarissenkloster Kevelaer, St. Klara-Platz 2, 47623 Kevelaer,
Tel.: 02832/7616,
E-Mail: kontakt@klarissenkloster-kevelaer.de
Schwestern von der Göttlichen Vorsehung
Die „Kongregation der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung“ – kurz „Vorsehungsschwestern“ genannt – wurde 1842 vom Diözesanpriester Eduard Michelis in
Münster – St. Mauritz gegründet als eine Antwort aus dem Glauben auf eine konkrete Not der Zeit: armen Waisen in Münster Heim und Erziehung zu geben. Aus schwierigen Anfängen entwickelte sich die Gruppe zu einer internationalen Ordensgemeinschaft päpstlichen Rechts, von zurzeit ca. 1.350 Schwestern, die in allen Kontinenten, mit Ausnahme Australiens, ihren apostolischen Dienst im erzieherischen, pflegerischen, sozialen und pastoralen Bereich zu erfüllen versucht.
Seit 1871 leben Vorsehungsschwestern im Priesterhaus. Es kamen andere Niederlassungen in Kevelaer dazu, die aber alle inzwischen wieder aufgelöst wurden, zuletzt 2005 das Provinzhaus an der Friedenstraße (jetzt St. Elisabeth-Stift). Von Anfang an versahen die Vorsehungsschwestern im Priesterhaus ihren Dienst im hauswirtschaftlichen Bereich, der 2009 durch die Aufgabe der Hauswirtschaftsleitung beendet wurde.
Aktuell gibt es im Priesterhaus eine Kommunität von drei Vorsehungsschwestern.
Wir verstehen uns als offene Kommunität, die Gastfreundschaft mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Hausbewohnern pflegt und auch Mitschwestern als Feriengäste oder Wallfahrerinnen aufnimmt.
Mit Ausnahme der Betreuung der Schriftenstände in den Kirchen und Kapellen am Kapellenplatz arbeiten alle Schwestern ehrenamtlich im Haus und in der Pfarrei.
So ist z.B. eine Schwester Seelsorgerin und Sterbebegleiterin im Seniorenwohnheim „Regina Pacis“, Friedenstr. 70.
Unser Kommunitätsalltag ist auf das Mitleben mit der Pfarrei St. Marien ausgerichtet. Auf dem Kapellenplatz erfahren wir uns oft als Ansprechpartnerinnen fragender und suchender Menschen. Innerhalb des Priesterhauses stehen wir Schwestern für die Mithilfe in der Hauswirtschaft, in der Wäschepflege, in der Sorge um die Hauskapelle und anteilig für die Blumenpflege bereit.
Sehr wichtig ist uns aber das Gebetsapostolat vor Ort beim Gnadenbild der
„Trösterin der Betrübten“. Darin sehen wir den besonderen Wert unseres Hierseins in Kevelaer: Die vielfältigen Anliegen der Menschen in Kirche und Welt mit Maria fürbittend vor Gott zu tragen und uns mit allen Beterinnen und Betern im Gotteslob zu vereinen.
Weitere Informationen über unsere Ordensgemeinschaft finden Sie auch unter www.vorsehungsschwestern-deutscheprovinz.de.